16 - Messen und Conventions
16 - Messen und Conventions
Auf Cons und Messen kann man hervorragend Kontakte knüpfen. Das können Medienkontakte, Publisher, Hersteller, Logistikpartner oder Fans für dein Spiel oder von dir als Autor sein. Wichtig, diese Kontakte kann man sowohl als Besucher als auch als Aussteller knüpfen.
Als Besucher kann man die Stände abklappern, allerdings wird man viele dabei nicht finden. Nämlich diejenigen, die selbst keine Stände haben, oft vor allem Medienkontakte. Die Kontakte sind dennoch sehr wertvoll, außerdem kann man sich ein gutes Bild davon machen, wie ein Stand im nächsten Jahr aussehen könnte.
Ein Messestand selbst ist sehr teuer, rein von der Menge an Leuten die man erreicht. In Bezug auf Kunden, die man dadurch findet, zahlt sich die Investition vermutlich nur in seltenen Fällen aus, sofern man nicht vielleicht noch Spiele am Stand verkaufen kann. Neben den Standkosten selbst entstehen natürlich auch noch Kosten für die Stand-Deko, Reisekosten und möglicherweise noch extra Transportkosten für sperrige Deko oder Spiele, so man die schon palettenweise zum Verkauf anbieten könnte.
Allerdings kann man von all den oben genannten Kontakten selbst leicht gefunden werden und es ist auch gut möglich, Sachen herzuzeigen, was als Besucher oft schwierig ist. Gerade viele Reviewer und mögliche Fans haben keine eigenen Stände und müssen in der Lage sein, dich zu finden.
Messekontakte sind äußerst wertvoll, da schon direkter Kontakt geschlossen wurde. Man konnte sich persönlich kennenlernen und es gibt keine Scheu mehr, erneut in Kontakt zu treten. Bei Interessierten besteht nicht nur eine hohe Chance, dass sie tatsächlich auch Kunden werden, sondern möglicherweise werden sie sogar Unterstützer, indem sie selbst Werbung für dein Spiel machen oder dir auf andere Art und Weise helfen. Immerhin kennen sie ja jetzt den Spieleautor schon persönlich und können mitwirken. Die Erfahrung, die Besucher persönlich mit einem hatten, bleiben lange erhalten. Ich bin mir sicher das keine Art zu werben die eine längere Wirkung hat.
Zwar erinnern sich die Leute wenn sie ein Bild von dir oder deinem Spiel sehen. Allerdings heißt das nicht, das sie zu den richtigen Zeitpunkten daran denken. Deshalb ist es sehr wichtig hier auch auf den Newsletter und Social Media zu verweisen. Nur so können sie auch unterstützen wenn es heißt: “Kickstarter ist live!” oder es einen interessanten Beitrag zu teilen und kommentieren gibt.
Reviewern kann man möglicherweise schon direkt bei der Messe ein Review-Exemplar mitgeben, neben den Versandkosten spart man sich dabei auch etwas Lieferzeit. Das darf man nicht unterschätzen, man hat oft nicht viele Review-Exemplare und die sollen auch viele Leute erreichen und gespielt werden.
Während Covid ist das Ganze allerdings ziemlich schwierig. Nun stehen vor allem digitale Messen an. Als Aussteller hält sich meine Begeisterung dafür zurzeit noch in Grenzen. Teilweise sind die "Standgebühren" immer noch echt hoch und man hat als Aussteller dennoch sehr viel zusätzlichen Aufwand. Meist muss eine Website eingerichtet werden. Sie soll schön und professionell sein. Und tatsächlich hat das Ganze nicht viel Persönliches, wenn man nicht auch einen Livestream zur Verfügung stellt, wo man sich mit den Besuchern austauschen kann. Soll so ein Livestream hübsch aussehen, ist das jede Menge Aufwand! Der Vorteil ist, dass so eine digitale Messe sehr leicht zugänglich ist. Auch, weil es meist keine Eintrittskosten für Besucher gibt. Somit kann man damit rechnen, dass die Messe ordentlich frequentiert ist. Dass die Besucher aber dann auch an deinem Stand "vorbeikommen" wie bei der richtigen Messe, ist dabei nicht gegeben. Es ist vieles anders, stelle ich zum Beispiel auf der Spiel in Essen aus, kann ich mit jedem Besucher Deutsch oder Englisch sprechen, je nach Bedarf. Online kann ich mir im Livestream nur eine Sprache aussuchen. Außerdem ist es etwas anderes, jemanden anzusprechen, wenn er nicht vor dir am Stand steht. Zuschauer sind komplett anonym, man kann sie zwar um Fragen und Kommentare bitten, eine Interaktion kann aber nur von der anderen Seite gestartet werden. Weiters gibt es eigentlich nicht wirklich einen Grund, dass diese Kontakte nicht einfach so übers Internet entstehen sollten. Wer eine digitale Messe besucht, findet deine Inhalte auch online. Auch ein Verkauf am Stand fühlt sich nicht anders an als im Webshop.
Von anderen die Digital an der Spiel als Aussteller beteiligt waren, habe ich zum Großteil die Rückmeldung bekommen, dass es gefühlt ein Flop war. Teuer viel Aufwand und dann nicht allzu viele “Besucher”.
Mittlerweile nach einigen Messen:
Die Messen sind sehr unterschiedlich, manche sind voll auf Brettspiele aus, manche generell Gaming. Die Gaming-Messen teilen sich meist auf Digital und Analog auf. Das merkt man auch an den Besuchern, ein großer Teil der Besucher interessiert sich eigentlich nur für den digitalen Bereich. Somit ist die Zahl der interessierten auf der Messe deutlich niedriger als die eigentliche Besucherzahl.
Messen sind natürlich immer ein großer Aufwand und es gilt abzuwägen ob sich die Kosten/Nutzen lohnen. Die Spiel in Essen ist dank ihrer Größe und Besucherzahl preislich in einem Guten Rahmen. Man braucht aber als Aussteller mit Anreise, Auf und Abbau durchaus auch eine Woche dafür.
Die Erfahrungen als Aussteller sind allerdings auf der Spiel immer hervorragend und es tut mir jedes mal Weh, wenn es sich nicht ausgeht einen Stand zu haben. Ich bin gerne jedes Jahr dort. Die Kontakte sind großartig, ob es Fans gibt die gute Ideen haben oder andere Designer, Verlage und Hersteller von denen man viel lernen kann.
Welche Erfahrungen hattest du bis jetzt auf Brettspielmessen gemacht, egal ob physisch oder digital? Da gehen die Meinungen sicher etwas auseinander, ich bin gespannt!
15 - Wie gründet man eine eigene Community? Social Media (2)
15 - Wie gründet man eine eigene Community? Social Media (2)
Es gibt einige Social-Media-Plattformen, die es einem ermöglichen, eigene Communitys zu gründen. Dabei gibt es im Großen und Ganzen drei Punkte zu beachten.
- Die Inhalte sollen für die Community interessant sein, ansonsten gibt es für Mitglieder keinen Anreiz zu bleiben.
- Inhalte müssen regelmäßig gepostet werden und Anfragen sollten zeitnah beantwortet werden. Wenn der Kanal aktiv ist, ist die Chance deutlich höher, auch aktive Mitglieder zu haben. Die Reichweite, also wem deine Beiträge gezeigt werden, ist bei vielen Plattformen sehr stark von der Aktivität abhängig.
- Die Inhalte sollen zum Social-Media-Kanal passen. Die unterschiedlichen Plattformen zielen klar auf bestimmte Arten der Informationen ab.
Laut meinen persönlichen Erfahrungen scheinen in Bezug auf Brettspiele und Kickstarter bestimmte Kanäle besonders gut zu funktionieren, dabei sollte man noch beachten, ob man eine Community nur zu dem spezifischen Brettspiel/Verlag oder zu einem bestimmten Thema aufbauen möchte. Der Aufwand variiert dabei sehr stark.
Facebook: Eignet sich vor allem zur Unterhaltung über bestimmte Themen. Ein Großteil der Inhalte wird von aktiven Mitgliedern erstellt.
Eine Facebook-Seite ist vor allem dazu da, um Informationen zu einem Produkt oder einer Firma zu posten. Hier werden vor allem vom Eigner Posts verfasst und die folgenden Mitglieder sind dabei wenig involviert.
Facebook-Communitys spielen sich in erster Linie über Gruppen ab. Wenn man möchte, dass sich Personen zu einem Spiel austauschen, ist eine Facebook-Gruppe sinnvoll. Wichtig ist, hier vor allem Posts zu verfassen, die Fragen enthalten und Diskussionen anstoßen. Es empfiehlt sich ebenfalls, dass in dieser Gruppe auch Mitglieder Posts verfassen können, man sollte aber überall ein Auge darauf haben, dass Kommentare oder Beiträge nicht aus dem Ruder laufen.
Facebook bietet eine Vielzahl an großartigen Gruppen zum Austausch über bestimmte Themen. Mitglieder sind hier sehr aktiv.
Instagram: Eignet sich vor allem, um Bilder zu posten. Gerade für Brettspiele schaffen Illustrationen viel Stimmung und Atmosphäre. Instagram möchte allerdings sehr viele Bilder bzw. Stories (das sind kürzere Beiträge, die nach kurzer Zeit wieder verschwinden), damit du auch bei anderen Personen aufscheinst. Es ist eine hervorragende Plattform, um Feedback für Bilder zu erhalten. Den Text zu den Bildern dabei nicht vergessen. Antworten gibt es viel eher auf Fragen!
Mittlerweile sind auch Kurzvideos sehr beliebt und tragen stark dazu bei das man Instagram Nutzern vorgeschlagen wird. Instagram erwartet auch neben dem eigenem Posten viel Aktivität z.B.: liken und kommentieren anderer Beiträge
Blog: Bietet die Möglichkeit, dass die Leser den Autor selbst besser kennenlernen. Hier kann man vor allem Meinungen, Interessen und Know-how zeigen und damit Gleichgesinnte oder Interessierte finden. Wie auch bei allen anderen Kanälen ist es wichtig, mit der Community ins Gespräch zu kommen, also unbedingt Fragen stellen! An dieser Stelle empfiehlt es sich natürlich auch die Leser aufmerksam darauf zu machen das sie bitte Kommentare da lassen auf die man antworten kann. Das fördert die Relevanz des Kanals und motiviert den Schreiber. ;-)
YouTube: Bietet wie der Blog die Möglichkeit, Meinungen, Interessen und Know-how zu zeigen. Sollte es dabei nur um das Brettspiel oder Kickstarter gehen, wäre ein Making-of möglich. Allerdings sollte man dabei beachten, dass sehr viel Material benötigt wird, um auch wirklich das Interesse einer Community aufrechtzuerhalten. Erstellt man einen generellen Brettspielkanal, sollte man bedenken, dass das Erstellen von Videos sehr aufwendig ist. Vor allem, wenn sie professionell wirken sollen, braucht man neben Equipment auch viel Zeit.
Podcasts: Mit Podcasts habe ich bis jetzt wenig Erfahrung. Ich denke, es ist hier ähnlich wie beim Blog oder auf YouTube. Hier liegt der größere Aufwand vermutlich eher darin, dass die Beiträge durch Unterhaltungen mit Gästen interessanter werden. Somit ist es nicht nur ein regelmäßiger Zeitaufwand für einen selbst, sondern auch für andere. Allerdings sind Brettspielpodcasts ebenfalls sehr beliebt.
Twitter: Scheint für Brettspiele etwas weniger relevant zu sein. Da hier nur recht kurze Textbeiträge möglich sind. Gerade zu Brettspielen möchte man gerne etwas mehr sagen. Man kann zwar hier auch Bilder posten, dafür bietet aber Instagram deutlich bessere Möglichkeiten.
Foren: Boardgamegeeks oder Reddit sind Beispiele für riesige Plattformen. Es empfiehlt sich, auf jeden Fall aktiver Teil dieser Communitys zu sein, da man dort auch Interessenten für die eigene Community finden kann. Boardgamegeeks wirkt sehr offen und hilfreich. Allerdings ist die Plattform sehr umfangreich und man muss sich dort erst mal zurechtfinden. Reddit ist da etwas anders. Man sollte sich mit den sozialen Regeln auf Reddit vertraut machen, bevor man loslegt, die Community ist sehr mächtig, aber nicht leicht zugänglich.
Zu diesem Thema gibt es sehr viel zu sagen. Wenn du Fragen oder Anregungen dazu hast, nur her damit. Hast du eine eigene Community aufgebaut? Wie ist es dir dabei gegangen? Ich bin sehr auf Kommentare gespannt. In Zukunft wird es bestimmt noch den einen oder anderen Beitrag zu diesem Thema geben.