Klemens Luger Klemens Luger

15 - Wie gründet man eine eigene Community? Social Media (2)

15 - Wie gründet man eine eigene Community? Social Media (2)

Es gibt einige Social-Media-Plattformen, die es einem ermöglichen, eigene Communitys zu gründen. Dabei gibt es im Großen und Ganzen drei Punkte zu beachten.

- Die Inhalte sollen für die Community interessant sein, ansonsten gibt es für Mitglieder keinen Anreiz zu bleiben.

- Inhalte müssen regelmäßig gepostet werden und Anfragen sollten zeitnah beantwortet werden. Wenn der Kanal aktiv ist, ist die Chance deutlich höher, auch aktive Mitglieder zu haben. Die Reichweite, also wem deine Beiträge gezeigt werden, ist bei vielen Plattformen sehr stark von der Aktivität abhängig.

- Die Inhalte sollen zum Social-Media-Kanal passen. Die unterschiedlichen Plattformen zielen klar auf bestimmte Arten der Informationen ab.

Laut meinen persönlichen Erfahrungen scheinen in Bezug auf Brettspiele und Kickstarter bestimmte Kanäle besonders gut zu funktionieren, dabei sollte man noch beachten, ob man eine Community nur zu dem spezifischen Brettspiel/Verlag oder zu einem bestimmten Thema aufbauen möchte. Der Aufwand variiert dabei sehr stark.

Facebook: Eignet sich vor allem zur Unterhaltung über bestimmte Themen. Ein Großteil der Inhalte wird von aktiven Mitgliedern erstellt.
Eine Facebook-Seite ist vor allem dazu da, um Informationen zu einem Produkt oder einer Firma zu posten. Hier werden vor allem vom Eigner Posts verfasst und die folgenden Mitglieder sind dabei wenig involviert.
Facebook-Communitys spielen sich in erster Linie über Gruppen ab. Wenn man möchte, dass sich Personen zu einem Spiel austauschen, ist eine Facebook-Gruppe sinnvoll. Wichtig ist, hier vor allem Posts zu verfassen, die Fragen enthalten und Diskussionen anstoßen. Es empfiehlt sich ebenfalls, dass in dieser Gruppe auch Mitglieder Posts verfassen können, man sollte aber überall ein Auge darauf haben, dass Kommentare oder Beiträge nicht aus dem Ruder laufen.
Facebook bietet eine Vielzahl an großartigen Gruppen zum Austausch über bestimmte Themen. Mitglieder sind hier sehr aktiv.

Photo by dole777 on Unsplash

Instagram: Eignet sich vor allem, um Bilder zu posten. Gerade für Brettspiele schaffen Illustrationen viel Stimmung und Atmosphäre. Instagram möchte allerdings sehr viele Bilder bzw. Stories (das sind kürzere Beiträge, die nach kurzer Zeit wieder verschwinden), damit du auch bei anderen Personen aufscheinst. Es ist eine hervorragende Plattform, um Feedback für Bilder zu erhalten. Den Text zu den Bildern dabei nicht vergessen. Antworten gibt es viel eher auf Fragen!
Mittlerweile sind auch Kurzvideos sehr beliebt und tragen stark dazu bei das man Instagram Nutzern vorgeschlagen wird. Instagram erwartet auch neben dem eigenem Posten viel Aktivität z.B.: liken und kommentieren anderer Beiträge

Blog: Bietet die Möglichkeit, dass die Leser den Autor selbst besser kennenlernen. Hier kann man vor allem Meinungen, Interessen und Know-how zeigen und damit Gleichgesinnte oder Interessierte finden. Wie auch bei allen anderen Kanälen ist es wichtig, mit der Community ins Gespräch zu kommen, also unbedingt Fragen stellen! An dieser Stelle empfiehlt es sich natürlich auch die Leser aufmerksam darauf zu machen das sie bitte Kommentare da lassen auf die man antworten kann. Das fördert die Relevanz des Kanals und motiviert den Schreiber. ;-)

YouTube: Bietet wie der Blog die Möglichkeit, Meinungen, Interessen und Know-how zu zeigen. Sollte es dabei nur um das Brettspiel oder Kickstarter gehen, wäre ein Making-of möglich. Allerdings sollte man dabei beachten, dass sehr viel Material benötigt wird, um auch wirklich das Interesse einer Community aufrechtzuerhalten. Erstellt man einen generellen Brettspielkanal, sollte man bedenken, dass das Erstellen von Videos sehr aufwendig ist. Vor allem, wenn sie professionell wirken sollen, braucht man neben Equipment auch viel Zeit.

Podcasts: Mit Podcasts habe ich bis jetzt wenig Erfahrung. Ich denke, es ist hier ähnlich wie beim Blog oder auf YouTube. Hier liegt der größere Aufwand vermutlich eher darin, dass die Beiträge durch Unterhaltungen mit Gästen interessanter werden. Somit ist es nicht nur ein regelmäßiger Zeitaufwand für einen selbst, sondern auch für andere. Allerdings sind Brettspielpodcasts ebenfalls sehr beliebt.

Twitter: Scheint für Brettspiele etwas weniger relevant zu sein. Da hier nur recht kurze Textbeiträge möglich sind. Gerade zu Brettspielen möchte man gerne etwas mehr sagen. Man kann zwar hier auch Bilder posten, dafür bietet aber Instagram deutlich bessere Möglichkeiten.

Foren: Boardgamegeeks oder Reddit sind Beispiele für riesige Plattformen. Es empfiehlt sich, auf jeden Fall aktiver Teil dieser Communitys zu sein, da man dort auch Interessenten für die eigene Community finden kann. Boardgamegeeks wirkt sehr offen und hilfreich. Allerdings ist die Plattform sehr umfangreich und man muss sich dort erst mal zurechtfinden. Reddit ist da etwas anders. Man sollte sich mit den sozialen Regeln auf Reddit vertraut machen, bevor man loslegt, die Community ist sehr mächtig, aber nicht leicht zugänglich.

Zu diesem Thema gibt es sehr viel zu sagen. Wenn du Fragen oder Anregungen dazu hast, nur her damit. Hast du eine eigene Community aufgebaut? Wie ist es dir dabei gegangen? Ich bin sehr auf Kommentare gespannt. In Zukunft wird es bestimmt noch den einen oder anderen Beitrag zu diesem Thema geben.

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14 - Wie wird man Teil von Communitys? Social Media (1)

14 - Wie wird man Teil von Communitys? Social Media (1)

Auf Social-Media-Plattformen, egal ob Facebook oder Onlineforen, ist es leicht, einer Community zu folgen. Aber ist man dadurch Teil dieser Gruppe?

Auch wenn man jeden Beitrag liest und man genau weiß, welche Personen die interessantesten Beiträge verfassen, welche Running Gags üblich sind und welche sozialen Regeln sich hier eingebürgert haben. Man fühlt sich selbst zwar als Teil der Gruppe, aber sieht einen auch die Gruppe als richtiges Mitglied?

Im Gegensatz zum realen Leben fällt man auf Social Media nicht auf, wenn man nur Beobachter ist. Du kennst andere Mitglieder, weil sie Beiträge verfassen oder mit Kommentaren auf etwas reagieren. Dass jemand einen Beitrag ansieht oder auch mal ein Like hinterlässt, bemerkt man nicht. Erst wenn du selbst Beiträge formulierst und mit anderen interagierst, sieht dich auch die Gruppe als Mitglied.

Ich sehe mich persönlich auch ganz klar als Teil der Brettspielcommunity: Ich habe in Salzburg viele Leute zum Brettspielen gebracht und Events organisiert. Ich designe ein Spiel für Spieler und habe viel Zeit und Ressourcen in dieses Projekt investiert. Das macht mich zwar zum Brettspieler, aber wenn ich mich in den einzelnen Brettspielcommunitys nicht einbringe, kennt man mich dort trotzdem nicht.

Gerade was Werbung betrifft, ist es ein Problem, nur Beobachter zu sein. In vielen Communitys wird es nicht gerne gesehen, wenn der erste Beitrag einer ist, in dem du dein Brettspiel ankündigst. Natürlich zeigst du der Gruppe ein Spiel, das ihr gefallen könnte, das die Mitglieder sonst vielleicht nie zu Gesicht bekommen würden. Gleichzeitig bist du ein Fremder in der Gruppe, der ein Produkt vorstellt.

Man muss nicht Teil jeder Community sein. Aber es ist gut, wenn man Teil größerer und wichtiger Communitys ist, um dort auch ins Gespräch zu kommen. Das erfordert allerdings viel Zeit und Aufwand. Erwarte nicht, dass dich nach ein paar Wochen jeder in der Gruppe kennt. Verfasse interessante Beiträge und komm mit Leuten ins Gespräch. Gib den Communitys etwas, wovon sie etwas haben. Dadurch erweckst du vielleicht ihr Interesse an dir und kannst sie später dann auch für dein Spiel begeistern.

Außerdem ist eine rege Aktivität auch gut für die Reichweite vieler Social-Media-Kanäle, denn ohne aktive Interaktionen auf den Plattformen schrumpft die Reichweite deiner Beiträge. Aber dazu mehr in einem weiteren Blogeintrag.

Falls du Teil einer eigenen Brettspielcommunity bist, freue ich mich, wenn ich eingeladen werde. Ich stelle mich und mein Brettspiel gerne vor und beantworte eure Fragen, solange ich erwünscht und eingeladen bin. Ich würde mich freuen! Bist du auf Social-Media-Kanälen zum Thema Brettspiele aktiv? Wenn ja, auf welchen?

Kommentare sind immer willkommen!

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13 - Warum sind Newsletter so wichtig bei Crowdfunding Projekten?

13 - Warum sind Newsletter so wichtig bei Crowdfunding Projekten?

Als ich mich über Marketing für Crowdfundingkampagnen erkundigt habe, bekam ich zumindest in der Brettspielszene am häufigsten zu hören: "Wie groß ist deine E-Mail-Verteilerliste? Du brauchst Newsletter-Abonnenten."

Dafür gibt es ein paar Gründe. Ich habe bereits erwähnt, dass es gut ist, früh mit der Werbung zu beginnen. Je früher ich aber mit der Werbung beginne, desto länger müssen Interessenten auf mein Spiel warten. Der Newsletter gibt mir die Möglichkeit, mit sehr wenig Interaktionen Kontakt zu halten. Man muss sich nur einmal für den Newsletter anmelden und ab dann ist man praktisch ohne Aufwand immer auf dem Laufenden. Man kann das E-Mail lesen und sich auf den neuesten Stand bringen, wenn Zeit dafür ist, wohingegen ein Social-Media-Beitrag schnell mal wieder verschwindet.

Es ist allerdings auch wirklich wichtig, dass der Newsletter gut aufbereitet ist. Ich möchte, dass meine Leser auch was davon haben und nicht nur genervt sind. Das beginnt schon beim Titel des E-Mails: Man sollte nicht das Gefühl haben, dass wieder ein Spam-E-Mail im Postfach gelandet ist. Der Empfänger hat sich zumindest schon dafür angemeldet und somit Interesse an dem Spiel gezeigt. Es sollte also klar sein, dass es um das Spiel geht, und es sollte nicht so klingen, als würde man etwas verkaufen wollen.

Ich habe meine Newsletter nun immer auf 4 bis 5 Absätze zu unterschiedlichen Themen aufgeteilt. Die Absätze sind nicht sehr lang und meistens mit Bildern illustriert. Mir ist wichtig, dass der Newsletter nicht zu lange ist, aber man dennoch informiert wird oder was Neues vom Spiel sieht. Auch sind die Themenbereiche unterschiedlich. Ich habe Informationen zum Spiel für Personen, die wirklich nur wissen wollen, wie das Spiel funktioniert, Informationen zum Team, über die man Vertrauen zum Autor bekommen kann, Bilder der Illustrationen, um etwas von der Atmosphäre mitzukriegen, und einen Punkt, wo ich erkläre, was als Nächstes ansteht und worauf man sich freuen kann. Und hin und wieder erwähne ich noch etwas zu speziellen Ereignissen. Mit diesen Punkten hoffe ich, bei allen Abonnenten zumindest zwei Interessen abzudecken, damit die Spannung erhalten bleibt. Ich stelle üblicherweise auch Fragen, um mit meinen Lesern ins Gespräch zu kommen. Solche Interaktionen sind sehr wertvoll. Auch im späteren Verlauf des Newsletters kann man dadurch sehr wichtige Informationen zum Kickstarter erfragen oder bestimmte Aufrufe starten.

Um Leute auf die E-Mail-Liste zu bekommen, kann man bei jeder Gelegenheit auf die Möglichkeit des Abonnierens aufmerksam machen und fragen, ob Interessenten auf die Liste gesetzt werden möchten. Achte darauf, dass die zukünftigen Abonnenten zustimmen, wofür ihre E-Mail-Adresse verwendet wird. Man sollte auch direkt eine Landingpage erstellen, die in erster Linie darauf ausgelegt ist, dass sich Leute für den Newsletter registrieren. Die Landingpage von Magical Friends sah so aus.
Für den Versand der Newsletter wurde mir mailchimp.com empfohlen. Mit dem Erstellen und dem Versand des Newsletters bin ich auch sehr zufrieden. Außerdem stehen viele Auswertungstools zur Verfügung. Die Seite bietet auch die Möglichkeit, eine Landingpage zu erstellen. Von den Optionen bin ich allerdings noch nicht ganz überzeugt. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich für die 2. Version der Landingpage nicht den Anbieter wechsle.

Generell war Marketing für mich relativ schwierig. Ich konnte auch nicht so viele Newsletter Abonnenten generieren wie erhofft. Hier wird viel Zeit benötigt!

Wie geht es dir mit Newslettern? Versendest du selbst welche? Wie sieht die Rate aus, mit der die E-Mails geöffnet oder mit ihnen interagiert werden?
Ich bin gespannt auf deine Kommentare!

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Klemens Luger Klemens Luger

12 - Wie macht man auf sich aufmerksam?

Um ein Spiel in einer sinnvollen Auflage zu verkaufen, reichen Freunde und Bekannte nicht aus, auch Fremde müssen auf den Titel aufmerksam gemacht werden. Ohne Werbung ist das nicht möglich.

Ich werde hier etwas über die Erfahrungen anderer in dieser Brache berichten und wie es mir dabei geht. Es gibt mehrere große Punkte, die wohl alle einen eigenen Eintrag erhalten werden:

  • Social Media

  • Newsletter

  • Reviewer

  • Messeauftritte

  • Bezahlte Werbung

Bevor ich allerdings auf diese Punkte eingehe: Wann sollte man mit der Werbung anfangen?

Generell geht die Meinung relativ klar in Richtung „je früher, desto besser“. Natürlich fragt man sich gleichzeitig, ob die Leute nach einer Weile nicht wieder Interesse am Spiel verlieren. Das stimmt wohl, deshalb ist es auch unheimlich wichtig, diese Personen regelmäßig(!) mit interessanten Neuigkeiten auf dem Laufenden zu halten. Es werden zwar trotzdem immer wieder Personen abspringen, aber auch welche hinzukommen, gerade die, die bis zum Kickstarter deinem Spiel folgen, sind vermutlich die wertvollsten Fans. Gerade bei diesen Fans hat man große Chancen, dass sie dein Spiel nicht nur auf Kickstarter unterstützen, sondern auch schon vorher durch Beiträge zum Spiel.

Hier gibt es aber gleich einiges zu beachten. Wenn du beginnst, Leuten von deinem Spiel zu erzählen, sollten sie auch eine Möglichkeit haben, dir zu folgen. Wenn weder Social-Media-Kanal noch Webseite oder Newsletter vorhanden sind, wird die Information sehr schnell in Vergessenheit geraten. Außerdem wird eine möglicherweise begeisterte Person nicht die Option haben, andere auf dein Spiel aufmerksam zu machen.

Zeigt euch!

Wenn du dich aber dazu entschließt, einen Werbeauftritt zu starten, rechne damit, dass dies der Beginn eines laufenden größeren Aufwandes wird. Nur wenn du hier regelmäßig Updates bringst, kann eine gewisse Begeisterung aufrechterhalten werden. Das heißt auch, dass du genügend interessante Beiträge für die nächste Zeit vorbereiten solltest. Hier gibt es kein Zurück mehr.

Für den ersten Werbeauftritt wird vor allem eine Landingpage empfohlen, das ist eine sehr einfache Webseite, die einen kleinen Eindruck vom Spiel vermittelt und in erster Linie die Möglichkeit bietet, sich für einen Newsletter anzumelden.

Dazu allerdings mehr im nächsten Eintrag.
Hast du schon Erfahrungen mit diesem Thema gemacht? Was ist deine Meinung dazu?
Wie lange kannst du dich auf ein Produkt freuen, was unterstützt du gerne?
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